Chronik des THW in Hamburg-Altona
Der Ortsverband Hamburg-Altona wurde am 16. August 1952 gegründet und war zunächst im Stadtteil Hamburg-Ottensen auf einem Dachboden untergebracht. Kurze Zeit später zog der Ortsverband in einen Kasernenbau aus der wilhelminischen Zeit in die Notkestraße 5 um.
Fast 60 Jahre später, im Jahr 2011, bekam der Ortsverband eine neue Unterkunft und seit dem 9. September 2011 ist die Fangdieckstraße 50 die neue Heimat zahlreicher ehrenamtlicher Helfer.
16.08.1952: Aufnahme der Dienstgeschäfte in der Rothestraße in Altona
15.03.1954: Einzug in das Dienstgebäude in der Notkestraße 5.
In den 50er Jahren übernahm das THW Altona diverse Sprengungen um den Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg zu unterstützen. Eine der spektakulärsten Sprengungen war im Oktober das Eingangsportal des Hannoverschen Bahnhofs. Spaßvögel meinten letztens hierzu schon: „Somit hat das THW Altona bereits 1955 den Weg freigemacht für den Bau der HafenCity, auf dessen Terrain der Bahnhof damals lag.“
1962 Sturmflut in Hamburg. Das THW Altona war mit engagierten Helfern pausenlos im Einsatz. Seit dieser großen Flut ist das THW Altona eine feste Größe in der Hamburger Deichverteidigung.
Die Einsatzkräfte aus Altona haben ihr Fluteinsatzgebiet auf der Insel Finkenwerder. Es werden hier nicht nur regelmäßig Übungen absolviert, sondern auch der persönliche Kontakt zu der Deichwacht Finkenwerder gepflegt. Nur wer sich kennt kann in der Gefahr einander vertrauen.
In den 60er und 70er Jahren wurde das THW-Altona „konstruktiver“. Die Hauptaktivitäten waren jetzt weniger die Sprengungen, sondern immer mehr der Bau von Brücken und Überwegen. So sind viele kleine Brücken entlang des Elbewanderweges und im Klövensteen durch das THW Altona gebaut worden. Der Brückenbau wurde zu einer der Spezialitäten des THW Altona.
Am 05.01.1974 wurde die erste Jugendgruppe im THW Ortsverband Altona gegründet und war damit eine der Ersten bundesweit. Altona setzte früh auf Nachwuchsgewinnung und ist damit sehr erfolgreich. Sind doch die Mitglieder der Jugendgruppe nicht selten die späteren Führungskräfte.
Anfang der 80er Jahre wurde in Altona die Brückenbaugruppe gegründet. Hamburg mit seinen über 3000 Brücken hatte das Potential des Ortsverbandes erkannt und mit einer D-Brücke der Lastenklasse 45 dem Ortsverband ein schweres Pioniergerät zur Seite gestellt. Im August 1983 wurde in Berlin, gemeinsam mit den dortigen THW-Einheiten, eine 90 m lange D-Brücke über die Spree gebaut.
In den 90er Jahren waren es verschiedene Sturmfluteinsätze, die die Altonaer Kräfte forderten.
1994 beteiligten sich Altonaer Helfer an einem Einsatz in Aserbaidschan, es ging um den Bau von Flüchtlingslagern im Krisengebiet von Nagorni-Karabach.
Das THW Altona ist traditionell der Völkerverständigung verpflichtet und war in vielen Krisengebieten der Welt aktiv: Sei es in Goma, Afrika, (Trinkwasser) im Irak (Trinkwasser), Libanon (Wiederaufbau der Infrastruktur), Jemen (Erdbeben), Armenien (Erdbeben), Haiti (Trinkwasser nach Erdbeben), Honduras (Brückenbau nach Hurrican), Altonaer Helfer sind immer einsatzbereit.
Aber auch in Deutschland ist das Know-How der Altonaer Einsatzkräfte gefragt. Sowohl in der Oderflut 1997 als auch der Elbeflut 2002 haben die Helfer unter Beweis gestellt, das sie Flutexperten sind.
Die Fachgruppe Sprengen ist über die Grenzen Hamburgs aktiv und gefragt. Diverse Autobahnbrücken waren schon Opfer der Altonaer Sprengwerker. Im Juli diesen Jahres wurde ein großer Schornstein in Pasewalk gesprengt.
Die Fachgruppe Brückenbau übernimmt Brückenbauprojekte aus der öffentlichen Hand nicht nur aus Hamburg, sondern auch in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Das die Brückenbauer aus der Notkestraße nicht nur Überwege herstellen sondern allgemein gut mit Holz umgehen können, bewiesen sie beim Wiederaufbau der alten Ostbake auf der Insel Neuwerk. Nach einem Orkan 2006 zerstört, lag das Bauwerk in Trümmern. Ein Appell der Bewohner an die Bürgerschaft der Stadt Hamburg wurde erhört. Kein Geringerer als der Bürgerschaftspräsident fragte beim THW Altona an, ob sie der Aufgabe gewachsen sei, um einen Neuaufbau zu wagen. Natürlich hat das THW Altona nicht gekniffen und hat die Ostbake, gemeinsam mit der HPA, wieder aufgebaut. Der Bau wurde durch Spenden finanziert.
In Hamburg selber gibt es eine grundsolide Zusammenarbeit mit den behördlichen Institutionen. Das Bezirksamt Altona wird bei kleinen und großen Aufträgen regelmäßig gerne unterstützt. So hat der Ortsverband jüngst die Wartung der Altonaer Notbrunnen übernommen. Großveranstaltungen, wie der Marathon oder die Cyclassics sind ohne das THW nicht denkbar.
Der Kontakt zur Politik und Behörden wird durch ein traditionelles Grünkohlessen in den Räumen des THW HH-Altona gepflegt, bei dem regelmäßig viel Prominenz zugegen ist.
Patenschaften:
Das THW Altona hat eine Patenschaft mit dem Ortsverband Wismar und diese Patenschaft wird durch gegenseitige Unterstützung gelebt. Im Jahre 2006 fand in Wismar das Bundesjugendlager statt. 3600 THW-Jugendlich aus ganz Deutschland reisten in die Hansestadt Wismar. Das THW-Altona war von Anfang an bei der Planung und Ausrichtung beteiligt.
Fregatte Hamburg: Zuordnung Helferverein/Alter Helferverein
Mit der Fregatte Hamburg hat das THW Hamburg eine Patenschaft, die durch den Ortsverband Altona traditionell besonders gefördert wird. Auf allen wichtigen Veranstaltungen sind die Jungs von der Fregatte mit dabei. Hierbei gibt es enge Kontakte zur Mannschaft, zum Freundeskreis der Fregatte aber auch zur Kita St.Pauli, die ebenfalls eine Partnerschaft mit der Fregatte hat.
Dass das THW eine Patenschaft mit einem Marineschiff hat, ist bundesweit einzigartig und zeigt auch den guten Kontakt zur Bundeswehr allgemein.
Das Landeskommando der Bundeswehr, in Iserbrook beheimatet, ist ein enger Partner des THW HH-Altona und sein Kommandeur ein gern gesehener Gast.
Seit dem 10.09.2011 residiert das THW Hamburg-Altona in der neuen Unterkunft in der Fangdiekstraße 50, 22547 Hamburg.