Die Alarmierung zur Übung am vergangenen Donnerstag kam für die beteiligte SEG Bergung überraschend: Eine Person wird in einem Haus vermisst, über den normalen Zugang kann das Objekt nicht betreten werden. Auch wenn von Anfang an allen Helfern deutlich gemacht wird, dass es sich nicht um einen Ernstfall handelt, setzt die vorher nicht angekündigte Übung die Teilnehmer unter Stress.
Zunächst hatte der Gruppenführer sein "Personal" zum Ortsverband zu rufen, im Hamburger Feierabendverkehr eine Geduldsprobe. Nachdem die SEG (Schnelleinsatzgruppe) vollzählig war, folgte die Anfahrt zum Übungsort: Ein Haus, das vom Abbruchunternehmen für die Trainingseinheit dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt worden war.
Da der Hauseingang laut "Drehbuch" nicht zugänglich ist, erfolgt der Einstieg in das Gebäude über ein Fenster im ersten Obergeschoss. Die vermisste Person wird hinter einer Wand vermutet, auch hier geht es nicht über die normale Tür, ein Wanddurchbruch muss geschaffen werden. Auf dem weiteren Weg müssen Trümmer beseite geräumt werden, um unter dem Dach die Übungspuppe aufzufinden.
Natürlich wäre es zu einfach gewesen, die Person über die Haustür zu "retten": Auch dieser Weg war durch die Übungsleitung verboten worden. So blieb nur der Weg über einen Balkon im ersten Stockwerk, mittels "Leiterhebel" konnte die Puppe im Schleifkorb zum (nur laut Drehbuch vorhandenen) RTW (ReTtungsWagen) verbracht werden.
Erst gegen 22:30 Uhr waren alle Einsatzkräfte wieder im OV.